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Projekt EFL: Evaluation der funktionellen Leistungsfähigkeit

Stellenwert der Evaluation der funktionellen Leistungsfähigkeit nach Isernhagen (EFL) in der sozialmedizinischen Leistungsbeurteilung

Förderung

Verein zur Förderung der Rehabilitationsforschung Norderney e.V.

Projektteam

IfR Bad Rothenfelde: Claudia Niemeyer, Monika Schaidhammer-Placke

Laufzeit

01.07.2004 bis 30.06.2006

Kooperierende Einrichtungen

Reha-Klinikum Bad Rothenfelde, Klinik Münsterland

Kurzbeschreibung

Ziel des Projektes EFL war es, die Ergebnisse von 76 EFL-Tests mit Rehabilitanden mit den ärztlichen Einschätzungen der Funktionsfähigkeit zu vergleichen.

Projektbeschreibung

„Wie soll es bei mir beruflich weitergehen?“ Diese Frage beschäftigt viele unserer Rehabilitanden. Oft soll im Rahmen einer Reha-Maßnahme geklärt werden, ob jemand die gesundheitlichen Voraussetzungen für seinen alten Beruf oder einen neuen Beruf erfüllt oder ob eine Berentung nötig ist. Neben der Anamnese, der ärztlichen Untersuchung und weiteren diagnostischen Möglichkeiten wie bildgebenden Verfahren gibt es spezielle Tests, mit denen berufsbezogene Fähigkeiten ermittelt werden sollen. Der EFL-Test nach Isernhagen gehört dazu. Er ist international anerkannt, seine Testgüte ist in zahlreichen Studien untersucht worden. In der vorliegenden Studie haben wir überprüft, inwiefern die EFL einen Nutzen für Ärzte und Patienten, aber auch Risiken mit sich bringt.
Auf der Basis von 76 Patienten, die zur stationären orthopädischen Reha in der Klinik Münsterland in Bad Rothenfelde oder dem Reha-Zentrum Bad Pyrmont waren und einen EFL-Test verordnet bekommen haben, haben wir Folgendes herausgefunden:

  1. In uneindeutigen Fällen kann die EFL dem Arzt interessante Zusatzinformationen für seine abschließende Einschätzung der Leistungsfähigkeit des Patienten bieten, wenn sich der Arzt der speziellen Merkmale und Grenzen dieses Verfahrens bewusst ist.
  2. Während eines EFL-Tests lernen viele Probanden ihre Fähigkeiten und Grenzen besser kennen. Dieses schlägt sich jedoch kaum auf ihre subjektiven beruflichen Perspektiven nieder.
  3. Viele Patienten erleben während der 2 Testtage eine erhebliche Zunahme ihrer Beschwerden, die jedoch in der Regel bald wieder abklingen. Echte Schädigungen können nicht völlig ausgeschlossen werden, sind aber ausgesprochen selten. In diesen Fällen hätten wahrscheinlich auch andere Belastungen zu ähnlichen Problemen geführt.

Mit verantwortungsbewussten Ärzten und Therapeuten sowie leistungsbereiten Patienten ist die EFL ein durchaus sinnvolles Instrument, das einen guten Beitrag zur Ermittlung berufsbezogener körperlicher Fähigkeiten leisten kann.

Publikationen und Vorträge zum Projekt

Büschel C, Greitemann B, Schaidhammer M (2008). Stellenwert der Evaluation der funktionellen Leistungsfähigkeit nach Isernhagen (EFL) in der sozialmedizinischen Begutachtung des Leistungsvermögens. Teil 1: Möglichkeiten und Grenzen des Verfahrens nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft. In: Der medizinische Sachverständige, 104 (5), 195-200.

Büschel C, Greitemann B, Schaidhammer M (2008). Stellenwert der Evaluation der funktionellen Leistungsfähigkeit nach Isernhagen (EFL) in der sozialmedizinischen Begutachtung des Leistungsvermögens. Teil 2: Eigene Ergebnisse zu Nutzen und Risiken des Verfahrens für Gutachter und Probanden. In: Der medizinische Sachverständige, 104 (6), 211-219.

Büschel C (2008). Bausteine beruflicher Orientierung in der orthopädischen Rehabilitation. Vortrag auf dem Symposium „Strategien der Rehaforschung“ 03.-04.11.2008 in der Klinik Norderney auf Norderney.

Büschel C, Schaidhammer-Placke M, Greitemann B (2007). Die EFL nach Isernhagen – Diagnostikum und Intervention in der stationären orthopädischen Rehabilitation. Vortrag auf der Tagung „Krankheitsbezogene Forschung in der medizinischen Rehabilitation“ des Rehabilitationszentrums Seehof, 22.-23.06.2007 in Teltow/Berlin.

Büschel C, Greitemann B, Schaidhammer-Placke M (2007). Worüber keiner spricht – Beschwerdezunahme bei EFL-Tests. Vortrag auf der 55. Jahrestagung der Vereinigung Süddeutscher Orthopäden e. V., 26.-29.04.2007 in Baden-Baden.

Büschel C, Schaidhammer-Placke M, Greitemann B (2007). Auswirkungen der EFL nach Isernhagen auf Selbsteinschätzung und berufliche Perspektiven der Patienten. Vortrag auf dem 16. Rehabilitationswissenschaftlichen Kolloquium: „Gesund älter werden – mit Prävention und Rehabilitation“ 26.-28.03.2007 in Berlin. DRV-Schriften, 72, 376-377.

Büschel C, Schaidhammer-Placke M, Greitemann B (2007). Sind die Testbedingungen der EFL nach Isernhagen zu alltagsfern? Posterbeitrag auf dem 16. Rehabilitationswissenschaftlichen Kolloquium: „Gesund älter werden – mit Prävention und Rehabilitation“ 26.-28.03.2007 in Berlin. DRV-Schriften, 72, 263-264.

Büschel C, Schaidhammer-Placke M, Greitemann B (2007). Welche Rolle kann ein technisches Verfahren wie die Evaluation der funktionellen Leistungsfähigkeit nach Isernhagen (EFL) in der sozialmedizinischen Leistungsbeurteilung spielen? MOT Medizinisch Orthopädische Technik, 4, 21-44. Ausgezeichnet mit dem MOT-Preis 2007.

Büschel C, Greitemann B, Schaidhammer M (2006). Stellenwert der Evaluation der funktionellen Leistungsfähigkeit nach Isernhagen in der sozialmedizinischen Beurteilung stationärer orthopädischer Reha-Patienten. Vortrag auf dem 15. Rehabilitationswissenschaftlichen Kolloquium: „Rehabilitation und Arbeitswelt – Herausforderungen und Strategien“ 13.-15.03.2006 in Bayreuth. DRV-Schriften, 64, 43-45.