Deutsche Rentenversicherung

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Projekt OPTIPPAR I: Optimierung pflegerischer Patientenkontakte I

Optimierung pflegerischer Patientenkontakte in der medizinischen Rehabilitation im Kontext neuer Versorgungssysteme: Aufgaben, Rollen und Arbeitssituation der Pflege in der Reha - Problem- und Potentialanalyse. Leitfadengestützte Interviews mit Pflegenden und Patienten

Förderung

Verein zur Förderung der Rehabilitationsforschung Norderney e.V.

Projektteam

IfR Bad Rothenfelde: Susanne Dibbelt, Edith Wulfert, Nora Trimpe, Julia Rahe, Bernhard Greitemann,
Hochschule Osnabrück: Elke Hotze und Studierende

Laufzeit

2008 bis 2010

Kooperierende Einrichtungen

Hochschule Osnabrück, Prof. Dr. Elke Hotze; Salzetalklinik, Bad Salzuflen; Klinik Königsfeld, Ennepetal; Klinik Teutoburger Wald, Bad Rothenfelde; Klinik Rosenberg, Bad Driburg; Klinik Niedersachsen, Bad Nenndorf

Kurzbeschreibung

Ziel des Projektes OPTIPPAR I war es, die kommunikativen Aufgaben von Pflegenden in Reha-Einrichtungen sowie die Bedingungen, unter denen sie mit Rehabilitanden kommunizieren, zu erfassen. Mithilfe leitfadengestützter Interviews wurden der Bedarf an Kommunikationstrainings für Pflegende sowie mögliche Veränderungen der Aufgaben von Pflegenden durch neue Versorgungsysteme erfasst.

Projektbeschreibung

Der Pflege wird in Zeiten knapper werdender Ressourcen eine Schlüsselfunktion in der medizinischen Rehabilitation zugewiesen. Kommunikative Aufgaben wie Information, Schulung oder Beratung nehmen dabei eine zentrale Stelle ein (Caris-Verhallen et al., 1997; Hotze, 1997). Ziel dieses Projektes war es, die kommunikativen Aufgaben, die Problemfelder in der Interaktion mit Patienten sowie die Randbedingungen der pflegerischen Tätigkeit in der Rehabilitation aus Sicht der Pflegenden und Patienten mittels leitfadengestützter Interviews zu untersuchen und den Bedarf für ein Kommunikationstraining zu ermitteln. Außerdem sollte die Studie die Frage klären, ob neue Versorgungssysteme zu Veränderungen der Tätigkeit von Pflegenden in der Rehabilitation geführt haben.

Methodisches Vorgehen

In insgesamt 6 Rehakliniken mit unterschiedlichen Indikationen wurden 17 Patienten (13 Männer und 4 Frauen) sowie 17 Pflegende (16 Frauen und 1 Mann) interviewt. Die Leitfadeninterviews wurden akustisch aufgezeichnet, transkribiert und dann inhaltsanalytisch nach einer Methode von Mühlfeld (1981, zitiert nach Mayer, 2009) ausgewertet.

Ergebnisse der Interviews mit den Pflegenden

Als wesentliche kommunikative Aufgaben nannten die Pflegenden: (1) Information geben und einholen, zum Beispiel im pflegerischen Aufnahmegespräch; (2) Anlaufstelle für Patienten sein; (3) Gesundheitliche Probleme der Patienten im Reha-Team zu kommunizieren; (4) Ärztliche Informationen an die Patienten zu ergänzen und zu erläutern und ggf. bei Konflikten zu vermitteln; (5) die Behandlungen zu koordinieren und (6) die therapeutischen Maßnahmen in den Alltag der Patienten zu integrieren. Als schwierige Randbedingungen, unter denen Patientenkontakte zwischen Pflegenden und Patienten häufig stattfinden, wurden Zeitnot, unklar definierte Aufgaben und das Fehlen geschützter Räume, in denen Kommunikation ungestört stattfinden kann, genannt. Als besonders schwierig nehmen die Pflegenden die Interaktionen mit Patienten wahr, die sehr fordernd oder sehr leidend sind oder einen Rentenwunsch haben. Als häufig problematisch wird außerdem die Zusammenarbeit und Abstimmung im Reha-Team wahrgenommen. Der Bedarf an Trainingsmaßnahmen zur Kommunikation wurde von nahezu allen befragten Pflegekräften gesehen, wobei diese sich nicht nur Unterstützung für die Kommunikation mit Patienten wünschten, sondern auch für die Kommunikation im Reha-Team.
Ob die Einführung neuer Versorgungssysteme zu Veränderungen der Tätigkeit von Pflegenden in der Rehabilitation geführt haben, ist offenbar abhängig von der Indikation. Pflegende in orthopädischen Einrichtungen geben an, dass Tätigkeiten der Basispflege (zum Beispiel Wundversorgung) zugenommen haben, während dies in internistischen Einrichtungen weniger beobachtet wurde.

Zusammenfassung

Pflegende nehmen Trainingsbedarf zur Unterstützung ihrer kommunikativen Aufgaben wahr, nicht nur in der Interaktion mit Patienten, sondern auch in der Zusammenarbeit im Reha-Team. Eine Veränderung der pflegerischen Aufgaben im Sinne einer Zunahme von Tätigkeiten der Basispflege wird vor allem in orthopädischen Einrichtungen berichtet.

Publikationen und Vorträge zum Projekt

Dibbelt S (2012). Zwischenbericht zum Projekt OptiPPar– Optimierung der pflegerischen Patientenkontakte. Arbeitskreis Pflege und Rehabilitation der Deutschen Gesellschaft für medizinische Rehabilitation, Kreischa, Februar 2012.

Dibbelt S, Wulfert E, Hotze E, Greitemann B (2012). Patient-Nurse-Interaction in Rehabilitation: Which tasks, conditions and required skills do nurses perceive in communication? Poster auf der International Conference der European Association for Communication in Healthcare (EACH) 4. -7. September 2012, St. Andrews University, Scotland, UK.