Der Beginn
Im Jahre 2002 wurde durch die Hauptverwaltung der Deutschen Rentenversicherung Westfalen, Träger der Klinik Münsterland, beschlossen, dass in den Kliniken ein Qualitätsmanagementsystem eingeführt werden soll.
Die Aufgabe
Gründe für die Einführung eines Qualitätsmanagementsystems waren:
- die gesetzlichen Vorgaben, die sich aus dem SGB V und SGB IX ergeben, umzusetzen
- die zur Patientinnen- und Patientenbehandlung erforderlichen Prozesse zu optimieren
- Schnittstellen zwischen Abteilungen zu optimieren
- Unterstützung der Führungskräfte in der Ausübung ihrer Tätigkeit
- Sicherung des Stellenwertes bei Patientinnen und Patienten, Kostenträgern und Zuweisern
Das Ziel
Das Hauptziel bestand darin, ein T Q M-System einzuführen, das von allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gelebt wird.
Total
Mit der Bezeichnung „Total“ soll zum Ausdruck kommen, dass die Einheit sämtlicher Personengruppen, die an der Behandlung beteiligt sind (Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Unternehmens aber auch Patientinnen und Patienten sowie Lieferanten), in das Qualitätsmanagement miteinbezogen werden.
Quality
Der Begriff „Quality“ verdeutlicht eine konsequente Orientierung aller Beschäftigten an den Qualitätsanforderungen der externen und internen Kundengruppen (Patientinnen und Patienten, Kostenträger...).
Management
Der kooperative Führungsstil ist Grundlage der Einführung einer systematischen Qualitätsverbesserung im Sinne des TQM.
Die Startphase
In der Klinik Münsterland wurde der Startschuss im März 2002 mit der Ernennung der Qualitätsmanagementbeauftragten (QMB) Katinka Wellendorf und dem QM-Team, bestehend aus 8 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus verschiedenen Abteilungen, gegeben.
Die Konzeptphase
Obwohl die Klinik Münsterland seit der Gründung 1995 sowohl ein Klinikkonzept als auch ein Leitbild, welches durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erarbeitet wurde, hat, wurde beides überarbeitet. Diese Bearbeitung betraf folgende Bereiche:
- Überarbeitung Klinikkonzept
- Überarbeitung Leitbild
- Erstellung und Überarbeitung von Therapiekonzepten, die die interdisziplinäre Arbeitsweise der Klinik unterstrichen
- Überarbeitung der Hygienestandards
- Erstellung von Checklisten
- Vorlage für die Erstellung eines Managementberichtes
Die Umsetzung
Eine der wichtigsten Aufgaben in einem Qualitätsmanagement ist die Klärung von Verantwortlichkeiten und Abläufen. Alle Erkenntnisse sowie die optimierten Arbeitsabläufe werden in dem QM-Handbuch, das jeder Abteilung zur Verfügung steht, festgehalten. Dieses Handbuch wird stets aktualisiert, die Verantwortung hierfür liegt bei der QMB. Die „QM-Paten“ überwachen die QM-Handbücher der einzelnen Abteilungen.
Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des QM-Teams werden regelmäßig durch die QMB geschult. Schulungsinhalte sind beispielsweise Moderation, Kommunikation und Umgang mit Beschwerden.
Ein großer Aspekt der Umsetzungsphase bestand darin, Verständnis und Akzeptanz unter den Beschäftigten zu erzielen. Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter befürchteten eine Beschneidung der Kompetenz oder einen Abbau von Arbeitsplätzen. Durch die stetige Information und Einbeziehung aller konnten diese Befürchtungen ausgeräumt werden.
Die Zertifizierung
Am 4. Juli 2004 fand die Zertifizierung der Klinik Münsterland durch die Firma NISZert statt. Grundlage der Zertifizierung waren die DIN EN ISO 9001:2000 sowie die Checkliste der DEGEMED. Die Zertifizierung wurde erfolgreich ohne Abweichungen bestanden.
Die Integration
Nach dem erfolgreichen Aufbau des QMS sowie der erfolgreichen Zertifizierung begann die Sicherungsphase, die in keinster Weise zu unterschätzen ist. Der kontinuierliche Verbesserungsprozess ist die Grundlage eines jeden implementierten QM-Systems.
Die Zukunft
Aktuell fordert das Gesundheitswesen folgende Aspekte, die wir durch das QM-System unterstützen:
- Zunehmender Aufbau der externen Qualitätssicherung
- Verkürzung der Verweildauern durch Optimierung der Abläufe, so dass Wartezeiten und Fehlsteuerungen vermieden werden
- Betonung der Teilhabe und der Aktivität vor der Funktionalität von Rehabilitandinnen und Rehabilitanden im Rahmen des ICF-Systems durch Anpassung der Behandlungspfade und Therapiekonzepte an Aktivitäten/Teilhabe
- Aufbau von integrierten Managementsystemen. Die Implementierung des Arbeitsschutzmanagements beziehungsweise das Managementmodell für Arbeitssicherheit stellt einen wichtigen Part bei der Planung, Behandlung von Patientinnen und Patienten, Messung von Abläufen und der Selbstbewertung dar.